Die Deutung des Namen Robrecht
Die Deutung des Namens als "Ruhmglänzenden" (althochdeutsch hruot = Ruhm, brecht = glänzend - Q 21) hat etwas für sich, als tatsächlich ein altes Geschlecht Robrecht schon vor 1374 in Schweinfurt blühte und dort die Stelle eines Stadtmeisteramtes bekleidet hat.   
Heinz und Günther Robrecht waren Münzmeister und kauften 1432 vom Herzog Siegmund zu Sachsen Güter. Sylvester Robrecht wurde 1456 mit Ottenwein und Neida (Thüringen) beliehen. Dessen Sohn gleichen Namens und auch Heintze und Valentin Robrecht sind um die Mitte des 16. Jahrhunderts Gerichtsbeisitzer in Coburg gewesen (älteres Schriftstück ohne Verfasserangabe im Besitz des Herrn L. Robrecht - Brakel).
Inwieweit die unten aufgeführten Robrecht, beginnend mit AP 112 - Christoph Robrecht, in verwandtschaftlicher Beziehung zu den vorher genannten Geschlechtern gestanden haben, ist zur Zeit noch nicht geklärt. Die Verbreitung des Namens Robrecht aber vonThüringen über die Weser (Herstelle) nach Erkeln, Entrup, Brakel, Auenhausen, Hampenhausen, Riesel, Willegassen und Natzungen also in ostwestlicher Richtung den aufeinanderfolgenden Zeiten entsprechend, läßt den Vermutungen über die Zusammenhänge weiten Spiel- raum und der weiteren Forschung ein reiches Betätigungsfeld offen. Da die zunächstliegenden Urkunden, die Kirchenbücher, in den genannten Orten nur seltenin die Zeit des 30jährigen Krieges, geschweige denn weiter, zurück- reichen, kann nur ein Spezialstudium in weiterer Zeit zu greifbaren Ergebnissen führen.
Die im vorigen Jahrhundert in Hampenhausen, Riesel, Erkeln und Herstelle wohnenden Robrechts haben sich nach Aussage älterer Familienmitglieder als verwandt betrachtet. Inwieweit hier die Tradition auf Tatsachen fußt, bleibt noch der Klärung vorbehalten. Ich vermute aber, dass alle im Nethegau angesiedelten Robrecht einen Stammvater haben oder auf wenige Stammväter zurückgehen und diese aus dem Wesergebiet um Herstelle und Würgassen weiter westwärts gezogen sind. Die KB Herstelle (Beginn 1648) enthalten eine Unmenge Robrechts, die sich auf die Gemeinden Herstelle und Würgassen verteilen. Aber die äußerst dürftigen Angaben (nur Namen und Daten) vorenthalten uns fast jegliche Verwandtschaftsbeziehung. Es wird noch einer Unmenge Studien bedürfen, um hier Klarheit zu finden.

wpe4.jpg (1303 Byte)             (Aus "So wird ein Volk" (1936) von Hans Poetschki)