Die Beschreibung und die Herkunft

Schon früh besaß Memprechtshofen das Posthorn als sein Gemeindewappen.

ES heißt, dass in der Zeit von 1737 bis 1752 Matksteine gesetzt wurden, wo "auf einer Seit das Memprechtshofener Dorfzeichen, so ein Posthorn ist" zu sehen war.

Und so zeigt z. B. auch das Siegel des Gerichtsschöffen Jakob Zimmer, der 1811 als Ortsvorstand amtierte, das Posthorn als Dorfzeichen. Das Siegel ist versehen mit der Umschrift "JAKOB ZIMMER, MEMPRECHTSHOFEN".

Zur Frage, weshalb unser Dorf das Posthorn als Wappen hat, gab und gibt es vielleicht auch immer noch verschiedene Auslegungen. Z. B., dass hier eine Umspannstation der Pferde für den Postverkehr war. Dies kann jedoch nicht als zutreffend bezeichnet werden, nicht zuletzt, weil jegliche Unterlagen fehlen. Dafür waren nachweislich Umspannstationen in unserer Nähe, nämlich in Lichtenau und Rheinbischofsheim.

Doch ist davon auszugehen, dass das Posthorn einen postalischen Hintergrund hat.

So ist bekannt, dass der Postverkehr von "Thurn und Taxis" bereits 1626 zweimal in der Woche auf der Strecke Rheinhausen - Straßburg auf der heutigen Bundesstraße 36 lief.

Im Jahre 1534 wurde die erste Renchbrücke für den Fahrlastverkehr gebaut. Vorher bestand hier ein Steg für Personen und Reiter, also damit auch für Postreiter. Die Post hatte Vorfahrt an Übergängen. Und so stieß der Postillion in entsprechender Entfernung vor dem Renchsteg, bzw. der Renchbrücke, in sein Horn und kündigte sich damit für die reibungslose Benutzung des Übergangs an. Das Führen und Blasen des Posthorns war dann schließlich Ende des 16. Jahrhunderts das Vorrecht der Postillionen. Mit den Ankündigungen des Postillions durch das Blasen des Posthorns, hier am Ranchübergang in unmittelbarer Nähe zum Dorf, dürften wir dann zu diesem Wappen gekommen sein.

Der Gemeinderat beschloss im Jahre 1912 eine geringfügige Veränderung des Postillionzeichens. Hierbei wurde auch die folgende Farbgebung vereinbart. "Im Blau ein goldenes Posthorn, verziert mit einer in zwei Quasten endenden silbernen Schnur!. Wie bei allen Wappen gilt auch dieses Ortswappen mit dem Posthorn geschichtlich als bedeutsam; und bei vielen Anlässen im Dorf begegnet uns immer dieses markante Wappen.

Aus dem Buch "Memmezeffe"                                                        

Herausgeber: Verein für die Ortsgeschichte in Memprechtshofen e.V.

 

ADE